Im 1. Teil der 7-teiligen Artikelserie geht es um die frühkindliche Erziehung. Kinder – die geborenen Entdecker – werden aber von überforderten Erziehern und Lehrern aber oft ausgebremst.
Köster: Wir haben Wissenschaftler gefragt, wann ihr Interesse für die Wissenschaft geweckt worden ist. Bei rund 80 Prozent war das in der Kindheit – etwa dadurch, dass sie sich über natürliche Phänomene gewundert haben, sie einen Experimentierkasten geschenkt bekommen oder die Eltern sie angeregt haben. Wenn die Kindheit vorbei ist, ist es viel schwerer, noch Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern zu wecken. Was für Chancen da vergeben werden! Hat ein Kind aber früh genug eine neugierige, offene Haltung gegenüber Naturphänomenen erlernt, geht die auch nicht so schnell wieder verloren. Das muss ja noch nicht zur Folge haben, dass aus diesen Kindern nur Naturwissenschaftler oder Techniker werden. Aber überhaupt die Chancen bei den Kindern zu wahren, das ist ein wichtiges Anliegen von mir.
Ab wann besteht die Gefahr, Kinder zu überfordern?
Köster: Wenn Erwachsene es erzwingen wollen, dass Kinder ganz viel lernen. Der Physikdidaktiker Martin Wagenschein hat das ein „Ziehen an den Halmen“ genannt. Es geht eben nicht darum, die Kinder andauernd in eine Richtung zu drängen und ständig mit naturwissenschaftlichen Experimenten zu überfrachten. Da muss auch hinterfragt werden: Was ist sinnvoll, und ab wann passt es gar nicht mehr zu dem, was die Kinder interessiert?
Der ganze Artikel