Immer wieder trifft man heuer auf Firmen, die darüber klagen, dass sie sich gerade jetzt ausschließlich mit dringenden, kurzfristigen Problemen befassen müssen, die keinen Aufschub zulassen, die alle Kräfte binden. Man kann sich jetzt nicht um zweitrangige Dinge kümmern wie zB Weiterbildung. Soso.
Dabei gilt es zu bedenken, dass Führungskräfte nicht allein dazu da sind, das Unternehmensschiff bei ruhiger See und im schönsten Sonnenschein auf Kurs zu halten, sondern ihre Aufgabe ist es, die guten Zeiten dazu zu benutzen, die Mannschaft unwettertauglich zu machen. Damit nicht schon bei mittelmäßigen Schwankungen die ersten überbord gehen und drinnen alles durcheinanderläuft.
Genau das aber ist jetzt häufig zu beobachten.
Clevere Firmen hingegen nutzen jetzt die Gelegenheit, die besonders wertvollen Mitarbeiter erheblich weiterzuentwickeln. Dazu gehört die Stabilisierung der Führungspersönlichkeit, die qualifizierte Kommunikation (Krise, Konflikt, Conferencing etc.), ein generatives Zeitmanagement (schlägt auch auf die anderen durch), Kreativität und Motivation. Die derart vorbereiteten Mitarbeiter werden dann im Team (vorher High-Level-Team-Training) an anspruchsvolle, längst fällig gewesene Aufgaben gesetzt, wie zB Prozessoptimierung (sowohl im Fertigungs- wie auch im Managementbereich) oder Talentmanagement. Alles unter wirtschaftsethischen Gesichtspunkten selbstverständlich. Ellbogenmentalität, die letztlich in die Krise hineingeführt hat, ist schon daher nicht das geeignete Mittel, um wieder herauszukommen.
Klaus C. Marwitz - Institut für Kommunikation und Zeitdesign
Bild © monik4ka / PIXELIO
1 Kommentar:
Ja, das ist auch meine Erfahrung - je tiefer die Krise, desto mehr wird auf die Gegenwart geblickt und die Zukunft außer Acht gelassen. Doch wenn man genau vor seine Füße schaut, weiss man gar nicht, wo der Weg weitergeht und welche Möglichkeiten links und rechts des Weges sich befinden.
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