»Seminare, Workshops, Trainings – die traditionelle Weiterbildung könnte womöglich schon bald ausgedient haben. So sind 62 Prozent der Personalverantwortlichen davon überzeugt, dass der im Schulungsraum vermittelte Lernstoff in den kommenden zwei bis drei Jahren an Bedeutung verlieren wird. Das gelte laut 45 Prozent der Befragten auch für Outdoor-Trainings und erlebnisbasierte Aktivitäten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Institute of Executive Development unter 111 Unternehmen in Europa und den USA. Vielmehr gehe der Trend in Richtung individuelles Coaching und Mentoring, sagen 75 Prozent der Personaler. Auch die Nachfrage nach Schulungskonzepten nach dem Leader-to-Leader-Prinzip (Manager coachen Manager) werde zunehmen (69 Prozent).«»... dass der im Schulungsraum vermittelte Lernstoff in den kommenden zwei bis drei Jahren an Bedeutung verlieren wird ...« – treffender kann man die Fehleinschätzung gar nicht illustrieren. Lernstoff für Erwachsene kommt heutzutage aus der USB-Buchse und um seine professionelle Persönlichkeit weiterzuentwickeln bedarf es keines Schulungsraums (welch ein Wort!), sondern eines Ambientes für stressfreies kommunikatives Arbeiten.
Tatsache ist, dass man immer dann Weiterbildung verordnet hat, wenn Probleme auftauchten. Diese bearbeitete man dann, ohne zu bemerken, dass man lediglich am Symptom herumwerkelte. Man nennt dies »Single-Loop-Learning«, also Lernen, ohne den eigentlichen Grund für das Problem erforscht zu haben.
Kein Wunder, dass der Wirkungsgrad erschreckend niedrig war. Hinzu kam das simplifizierende Discount-Denken, das zunächst die Trainer-Honorare reduzierte (ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Art Trainer dann wohl nur noch zur Verfügung stehen mögen) und im Doppelschritt die Trainingszeiten zum Teil auf 25% der notwendigen Dauer eindampfte, ohne gleichzeitig die Fassungskraft und -geschwindigkeit der Teilnehmer zu erhöhen...
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